Die Schriftstellerin: Sophias Weg zum ersten Roman
Im Interview
Die Schriftstellerin
Sophia Verena über den steinigen Weg zum ersten veröffentlichten Roman und warum Beharrlichkeit so wichtig ist.
Sophia Verena
Über Sophia Verena
Sophias Wunsch, Schriftstellerin zu werden, wurde früh geboren. Bereits in der Grundschule stand für sie fest, dass sie später Bücher schreiben wollte. Zunächst begann sie mit Gedichten und Kurzgeschichten. „Mit jeder Geschichte habe ich mich weiterentwickelt, habe herausgefunden, welche Genres mir gefallen.“ Sie gewann in diesem Zuge auch einige Schreibwettbewerbe. Lange Zeit glaubte sie allerdings, keine Romane schreiben zu können. Eines Tages jedoch kam ihr die Idee für ihr erstes Buch beim Zeichnen. Den Prozess des Schreibens und die Entwicklung der Geschichte schildert sie folgendermaßen: „Bei all meinen Geschichten empfinde ich es so, als ob alle Dinge schon existieren – ich muss sie nur finden, das Vertrauen der Figuren erringen, und dann hab ich diese wundervollen Geschichten – aber sie sind schon vorher da.“
Im Frühjahr 2020 kam ihr erster Roman heraus. Mittlerweile hat die junge Schriftstellerin einen weiteren Roman geschrieben, welcher im September 2021 erscheinen wird. Zudem hat sie ein neues Genre ausprobiert: Ihr erster Krimi erscheint im Sommer nächsten Jahres.
reingezoomt
Ein Arbeitstag
„Mich befällt regelmäßig eine Art literarisches Fieber und dann brennt es mir bereits morgens in den Fingern. Dann habe ich den Impuls, ohne zuvor etwas gegessen oder getrunken zu haben noch im Nachthemd an den Schreibtisch rennen und loszuschreiben. Allerdings war das körperlich und psychisch nicht gut für mich. Daher habe ich mir jetzt angewöhnt, mich morgens zunächst fertig zu machen, etwas zu essen und zu trinken und zudem meinen kleinen blauen Wecker mit an den Schreibtisch zu nehmen. Den stelle ich mir dann und wenn der klingelt, mache ich eine Pause.“
was denkst du über ...
Work-Life-Balance
„Ich finde, dass nach wie vor in der Berufswelt viel zu wenig dafür getan wird. Man müsste die Leute mehr fragen. Jeder hat eine andere Form zu leben, andere Bedürfnisse im Arbeitskontext“.
Was denkst du über ...
Das Thema Traumberuf
„Ich freue mich für jeden, der weiß, was er im Leben will und die Möglichkeit hat, dem nachzugehen. Viele Leute müssen in Berufen ausharren, die sie nicht glücklich machen, weil sie ihre Berufung nicht gefunden haben. Dann wiederum gibt es aber auch viele Leute, bei denen ich sagen würde: Ihr bemüht euch nicht genug! Jeder hat irgendein Talent oder einen Wunsch, davon bin ich überzeugt. Jeder Mensch sollte seine Berufung suchen und verfolgen. Man sollte sich nicht mit seinem Schicksal zufrieden geben.“
was denkst du ...
Sollte man wissen, wo man in 10 Jahren stehen möchte?
„Ich habe keine Jahrespläne. Aber ich habe Pläne für mein Leben. Ich möchte gesund und glücklich sein und wünsche mir dasselbe für meine Lieben. Und ich hoffe und bete, dass ich mein ganzes Leben lang schreiben kann.“
"Erfolg bedeutet für mich das zu tun was ich will, wann ich es will."
Sophia Verena
Berufsprofil Schriftstellerin
Der Job
Welche Stressoren bringt Dein Beruf mit sich?
- Man muss oftmals lange auf Rückmeldungen von den Verlagen warten.
- Das Korrigieren und die von den Verlagen gesetzten Fristen können stressig sein. Allerdings mag ich Fristen, weil das bedeutet, dass es voran geht.
- Man muss das literarische Fieber im Griff haben, darf sich nicht komplett davon mitreißen lassen, sonst zerbricht man daran.
Welche Glücksmomente gibt es?
Ich sehe es als Gabe und als Geschenk, dass ich so in diese fremden Welten eintauchen und das zu Papier bringen kann. Glücklich macht mich das Phantasieren, das Träumen und auch das Zuhören… oft setze ich mich irgendwohin und höre einfach Menschen zu. Es gibt so viele kleine tolle Momente und interessante Menschen.
Außerdem macht es mich sehr glücklich, wenn jemand schreibt, ich hätte ihm durch meine Geschichten geholfen oder etwas gegeben. Ich freue mich, wenn ich durch meine Bücher einen positiven Unterschied machen kann.
Welche Eigenschaften sollte man haben?
- Geduld
- Beharrlichkeit. Wenn man das literarische Fieber in sich hat, sollte man niemals aufgeben!
Denkanstöße
Mehrfach während meines Gesprächs mit Sophia Verena hatte ich Gänsehaut. Warum? Man spürt einfach, dass Sophia eine Person ist, die einhundert Prozent für diese eine Sache brennt. Und jedes Mal, wenn mir eine solche Person begegnet, berührt mich das sehr. Folgende Denkanstöße habe ich aus dem Gespräch gezogen:
- Leidenschaft und Begeisterung sind toll, müssen aber kontrolliert werden, sonst zerbricht man. Sophia Verena schafft Kontrolle durch ein tägliches Zeit- oder Seitenlimit.
- Gute Geschichten werden nicht erfunden. Sie werden gefunden.
- Kann man einen wirklich guten Roman schreiben, ohne sich für Menschen zu interessieren? Ohne Menschen zu mögen? Vermutlich nicht.
2 Kommentare
Pingback:
Pingback: